Was ist laut Gesetz eine Waffe? Welche Waffen sind erlaubt, welche verboten?
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Inhalt:
Was ist eine Waffe?
Das Waffengesetz regelt, welche Gegenstände eine Waffe sind.
Waffen sind zum Beispiel: Schusswaffen, Druckluft- und CO2-Waffen (Softguns), Gaspistolen, Dolche, Butterfly-Messer, Pfeffersprays oder Steinschleudern
Wer darf eine Waffe besitzen?
- Für Jugendliche unter 18 Jahren ist der Besitz von Waffen, Munition und Knallpatronen verboten. Das gilt z.B. auch für Hieb- und Stichwaffen (z.B. Messer) und Pfeffersprays.
Eine Ausnahme gibt es für Jugendliche ab 16 Jahren, die z.B. einen Sport ausüben, für den man eine Waffe braucht (z.B. Schießsport). Dafür braucht es allerdings einen Genehmigung.
- Paintball darf ab 18 und an dafür vorgesehenen Plätzen gespielt werden. In der Öffentlichkeit ist Paintball verboten.
- Ab 18 Jahren dürfen "freie Waffen" besessen werden. Freie Waffen sind Waffen, die legal sind und zudem nicht registriert werden müssen (z.B. Druckluftpistole).
- Für den Besitz von Schusswaffen braucht man in der Regel eine Waffenbesitzkarte. Dafür musst du über 21 Jahre alt und EWR-Bürger_in sein. Damit darfst du den Kauf abwickeln und die Waffe besitzen. In die Waffenbesitzkarte werden alle Schusswaffen eingetragen, die du besitzt. Einige wenige Schusswaffen sind ab 18 Jahren frei erhältlich (sogenannte "Schusswaffen der Kategorie C"). Beim Kauf wirst du im Waffenfachgeschäft registriert.
- Um die Waffe bei sich tragen zu dürfen, benötigt man einen Waffenpass (=Waffenschein). Damit bist du zum Kauf berechtigt, zum Besitz und zum Führen von Schusswaffen der Kategorie B & C.
Für beide Urkunden gibt es Voraussetzungen, wie z.B. Unbescholtenheit, eine Schulungsbestätigung oder ein psychologisches Gutachten.
Sobald du dich für den Zivildienst entscheidest, wird dir automatisch für die Dauer von 15 Jahren der Erwerb, Besitz sowie das Tragen von Schusswaffen untersagt. Bist du Jäger oder bei einem Schützenverein, kannst du einen Antrag bei der zuständigen Landespolizeidirektion stellen, dass bei dir deswegen eine Ausnahme gemacht wird.
Welche Waffen sind generell verboten?
Illegale Waffen sind unter anderem Schlagringe, Totschläger, Teleskop-Schlagstöcke sowie Waffen, die wie Gegenstände des täglichen Lebens ausschauen (z.B. Messer in Kugelschreiber). Illegale Waffen sind für alle verboten - das ist unabhängig vom Alter und es gibt keine Ausnahmen.
Bedenke: Fährst du mit öffentlichen Verkehrsmitteln, darfst du keine geladene Schusswaffe mithaben und auch sonst keine Waffe sichtbar mit dir tragen.
Auch in Schulen, öffentlichen Gebäuden oder bei Demonstrationen gibt es ein generelles Waffenverbot. Hast du eine dabei, musst du mit einer Anzeige rechnen.
Darf ich eine Waffe zur Notwehr einsetzen?
Viele Menschen fühlen sich mit einer Waffe sicherer und glauben, dass sie sich in einer Notsituation damit verteidigen können. Ob mit einer Waffe die Verteidigung einfacher ist, bleibt auch unter Expert_innen umstritten. Schließlich muss der Umgang mit einer Waffe auch unter extremen Bedingungen (z.B. einem Angriff) trainiert sein.
Solltest du also zu deiner eigenen Sicherheit z.B. einen Pfefferspray bei dir haben, ist es wichtig, dass du damit wirklich gut umgehen kannst. Sehr schnell kann sonst der Spray gegen dich eingesetzt werden.
Notwehr bedeutet:
Du wirst körperlich angegriffen und verteidigst dich unmittelbar. Oder dir versucht jemand deinen Rucksack zu klauen und du wehrst dich dagegen. Deine Notwehr muss "angemessen" sein und sofort als Reaktion stattfinden. Das heißt, sie muss zum Angriff passen und darf nicht erst 5 Minuten später erfolgen. Wirst du z.B. mit Fäusten bedroht oder geschlagen, darfst du nicht mit einem Messer auf dein Gegenüber einstechen. Das wäre zu viel Notwehr.
Unser Tipp:
Jeder Mensch kann zufällig in eine Situation geraten, wo man sich wehren muss. Ein Selbstverteidigungskurs ist immer sinnvoll. Auch kann man sich alleine oder gemeinsam mit Vertrauenspersonen überlegen, wovor man in Alltagssituationen und generell Angst hat und wie man sich verhalten möchte.
Beratungsstellen
Bei rechtlichen Problemen, Anliegen und Fragen aller Art kannst du zur Anwaltlichen Erstberatung kommen.
Wenn du Opfer einer Straftat wurdest (z.B. Bedrohung mit einer Waffe), ist der Opfernotruf für dich da.
Letzte Aktualisierung: Februar 2024