Egal wie alt du bist, und wie viel Geld du zur Verfügung hast: Mit unseren Spartipps erfährst du, wie du im Alltag Geld sparen kannst und wie du Schulden aus dem Weg gehst.

Ab welchem Alter dürfen Kinder und Jugendliche eigentlich ihr eigenes Geld ausgeben und Verträge abschließen? Das erfährst du in den Rechtsinfos: Shoppen & Co.



A wie Anfang

Sparst du für den nächsten Urlaub? Musst du sparen, weil du oder deine Eltern auf Arbeitssuche sind? Ist es dir wichtig, möglichst wenig Geld auszugeben?

Gründe fürs Sparen gibt es viele: Manche Menschen achten bewusst auf ihre Ausgaben und leben möglichst nachhaltig. Sie könnten sich vielleicht mehr leisten, sie wollen es aber nicht. Dieser bewusste Konsum ist eine Lebenseinstellung, die in bestimmten Kreisen individualistisch und cool ist.

Andere Menschen müssen auf ihre Ausgaben achten, weil sie wenig Geld zur Verfügung haben. Kinder und Jugendliche, die in solchen Familien aufwachsen, spüren diese Einschränkungen sehr deutlich: Vielleicht leben sie in einer kleinen Wohnung, können sich nicht so viel leisten wie ihre Mitschüler_innen, machen keinen Urlaub und können bei Freizeitaktivitäten nicht mitmachen.

Falls du Unterstützung brauchst: Melde dich bei uns in der WIENXTRA-Jugendinfo. Für viele Situationen gibt es eine Lösung (z.B. Beihilfen oder kostenlose Angebote)!


B wie Brauchen

Du siehst etwas, willst es haben und kaufst es dir. Zu Hause bist du dann nicht mehr sicher, ob der Kauf wirklich eine gute Idee war. Wenn dir diese Situation bekannt vorkommt, ist unser folgender Tipp vielleicht etwas für dich:

Stell dir vor jedem Kauf die Frage: Brauch ich das oder will ich das? Und wenn du feststellst, dass du etwas einfach gerne hättest, dann warte ein paar Tage mit dem Kauf und stell dir dann noch mal die Frage: Brauch ich das wirklich?


C wie Coffee to go

Gehen wir mal davon aus, dass ein Kaffee für unterwegs durchschnittlich ungefähr 3,50 € kostet. Das erscheint nicht so viel, aber kann sich schon summieren:

Du kaufst z.B. täglich am Weg zur Schule/Uni/Arbeit einen Coffee to go. Das macht dann wöchentlich 17,50 €, monatlich 154,00 €. Gerade die kleinen Beträge, die man so nebenbei ausgibt, reißen ein großes Loch ins Budget.

Wie wäre es mal mit einer Alternative? Nimm dir den Kaffee von zu Hause in einem Thermobecher mit. Gut für die Umwelt und gut für deine Geldbörse.


D wie Dran denken

Überleg dir bei jedem Ding, das du kaufst, wie du noch dazu kommen könntest. Selber machen? Gebraucht kaufen? Sich schenken lassen? Den Wunsch auf später verschieben?

Mit der Zeit wird dieses Denken selbstverständlich werden und du lernst anders mit deinem Geld umzugehen. Das schützt dich vor Schulden und hilft beim Sparen.


E wie Ermässigungen

Bei vielen Veranstaltungen gibt es Ermäßigungen für Schüler_innen, Lehrlinge oder Student_innen. Mach dich schlau über Ermäßigungen, die es für junge Leute gibt. 

Zum Beispiel: Freizeit- und Kulturangebote, günstige Sportangebote usw. 

Und falls da nichts passendes dabei ist, kannst du dich bei uns informieren.


F wie Freizeitbeschäftigung Shoppen

Vielleicht kennst du das: Man trifft sich mit Freund_innen im Einkaufszentrum und spaziert von einem Geschäft zum anderen. Zwischendurch braucht man was zum Essen und Trinken. Und ehe man sich versieht, ist die Geldbörse leer oder man hat sich Geld ausgeborgt, das man eigentlich nicht hat.

Wie du diese Situation vermeiden kannst: Gib dir selbst eine Grenze, wie viel du ausgeben darfst und halte dich daran. Am besten nimmst du dir Bargeld mit, dann behältst du leichter den Überblick über deinen Ausgaben.


G wie geschenkt

In diversen Online-Plattformen und Sozialen Medien gibt es die Kategorie "Zu verschenken". Menschen verschenken die unterschiedlichsten Dinge - von Möbeln bis hin zu Büromaterial oder Kleidern. Schau regelmäßig rein oder richte einen Suchagenten ein. So erfährst du immer gleich, wenn etwas für dich in Frage kommt.

Verschiedene Dinge gibt's in Kost-Nix-Läden, Lebensmittel in den Fair-Teilern, Bücher im Offenen Bücherschrank. Und oft reicht es auch, wenn man Freund_innen und Verwandte fragt, ob sie vielleicht das gesuchte Ding haben und nicht mehr brauchen.


H wie Home sweet home

Freund_innen einladen, gemeinsam kochen, jede_jeder bringt etwas mit, einen Film anschauen, sich ein Spiel ausborgen... Viele Aktivitäten kosten nicht viel, bringen aber genauso viel Spaß wie gemeinsam unterwegs sein.


I wie In das Sparschwein

Ein einfacher Spartrick: Nimm regelmäßig die Münzen aus deiner Geldtasche und sammle sie an einem Ort. Es muss ja kein Sparschwein sein, eine Dose tut es auch. Du wirst überrascht sein, wie schnell sich damit ein nettes Sümmchen ansparen lässt.


J wie Jährlich

Für alle die eine eigene Wohnung oder einen eigenen Haushalt haben: Es zahlt sich aus, regelmäßig die Haushaltskosten zu überprüfen und zu schauen, wo du noch sparen kannst:

  • Ist dein Strom- und Gasverbrauch gestiegen? Woran könnte das liegen? Warst du einfach mehr zu Hause oder hast du versteckte Energiefresser (z.B. Geräte im Standby, Möbel vor dem Heizkörper...)?
  • Wie ist das mit deinem Internet- und Handytarif? Passt der noch zu deinen Bedürfnissen?
  • Nutzt du alle Online-Abos (z.B. Streaming) für die du bezahlst?
  • Wie ist das mit Jahresmitgliedschaften? Nutzt du sie? Kannst du auf günstigere Raten umsteigen?

K wie Karten

In der Geldtasche finden sich oft viele Plastikkarten: Bankomatkarte, Kreditkarte... All diese Karten sind praktisch, weil du nicht an Bargeld denken musst.

Aber Plastikgeld verführt auch dazu, mehr auszugeben, als man hat. Der Überblick gelingt leichter, wenn du das Geld, das du ausgeben kannst, in bar dabei hast. Falls du besonders knapp kalkulieren musst, könntest du dir am Anfang des Monats den Betrag, den du frei ausgeben kannst, abheben und in 4 Kuverts geben, für jede Woche ein Kuvert. 


L wie Leihen

Manche Dinge braucht man nur hin und wieder, die restliche Zeit stehen sie irgendwo, verstauben und nehmen Platz weg. Man muss sie also nicht selbst kaufen, sondern kann sich auch Dinge ausleihen. Zum Beispiel: Bei den Nachbar_innen, bei Freund_innen, im Leihladen oder bei der Bücherei der Dinge: wien dings. Das spart Geld, Ressourcen und schafft Platz.

Ausborgen kann man sich auch Bücher, DVDs, CDs, Spiele und sogar Kleidung für besondere Anlässe (z.B. Endlos Fesch).


N wie Nebenjob

Wie könntest du deine Finanzen aufbessern und Geld verdienen? Es kann, muss aber nicht gleich ein richtiger Nebenjob sein.

Wer in deinem Umfeld könnte Hilfe bei kleinen Arbeiten brauchen? Babysitten, mit Hunden spazieren gehen, im Garten aushelfen, Nachhilfe geben... Lass deiner Phantasie freien Lauf und frag überall nach.


M wie Markenprodukte

Markenprodukte sind teurer als No-Name-Produkte. Das gilt für Kleider genauso wie für Lebensmittel und Artikel aus dem Drogeriemarkt. Hausmarken erfüllen die gleiche Funktion und manchmal sind es sogar die gleichen Produkte. 

Beim Einkauf im Super- oder Drogeriemarkt gilt das Motto "Öfters mal nach unten schauen". In den unteren Regalen verstecken sich die günstigeren Produkte. 


O wie Organisieren

Mit guter Organisiation lässt sich einiges an Geld sparen:

  • Wo gibt es welches Produkt am günstigsten?
  • Wer verschenkt Sachen?
  • Wo ist der nächste Flohmarkt?
  • Wo könnte man sich etwas ausborgen?
  • Wann kann man günstig ins Kino gehen?

P wie Produzieren

Viele Dinge muss man nicht kaufen, sondern kann sie einfach selber machen. Das kostet zwar Zeit, aber spart dafür Geld. Und das Gefühl, etwas selbst produziert zu haben, ist eigentlich unbezahlbar.

Zum Beispiel: Putzmittel können mit Hausmitteln wie Essig/Zitrone ersetzt werden, Geschenkpapier mit alten Plakaten. Tipps und Anleitungen für sämtliche Lebensbereiche findest du online. 


Q wie Quest

In Computerspielen musst du bzw. deine Figur immer wieder bestimmte Quests (=Aufgaben) lösen. Wie wäre es mit einer Spar-Quest im realen Leben? Zum Beispiel:

  • Wie viel kannst du in einer Woche/einem Monat sparen?
  • Schaffst du es, einen Monat lang kein Getränk und keinen Kaffee auswärts zu kaufen?
  • Wie viel kannst du sparen, wenn du deine Kleidung Second Hand kaufst?

R wie Rechnungen aufheben

Du kaufst was und stellst zu Hause fest, dass es doch nicht das richtige ist? Dann ist es oft hilfreich, wenn du die Rechnung aufgehoben hast. Du hast zwar kein (gesetzliches) Recht auf einen Umtausch oder Rückgabe, aber viele Geschäfte bieten das freiwillig an. Die Info dazu findest du auf der Rechnung. 

Rechnungen sind auch hilfreich, wenn man sich schwer tut, die Ausgaben im Blick zu halten und sich immer wieder fragt: Wo ist denn mein Geld geblieben? Wie du deine Rechnungen und andere Papiere gut organisieren kannst, erfährst du unter Schulden.


S wie Sonderangebote

Sonderangebote, Kauf drei zum Preis von einem, Sale, reduzierte Ware, Gutscheine, Online-Coupons...

Immer wieder trifft man auf reduzierte Ware und hat das Gefühl, dass man damit viel Geld sparen kann. Leider sind das aber oft Lockangebote und gutes Marketing. Lass dich von diesen Angeboten nicht unter Druck setzen und zu einem Spontan-Kauf verführen, der eigentlich nicht geplant war.

Gespart hast du bei Sonderangeboten nur dann, wenn das Produkt auf deiner Einkaufsliste war und du es günstiger als geplant bekommen hast.


T wie Taschengeld

Für viele Jugendliche ist das Taschengeld die einzige Einnahmequelle. Du hast kein (gesetzliches) Recht auf Taschengeld. Ob und wie viel du bekommst ist Entscheidung deiner Eltern. Die Höhe wird auch vom Familieneinkommen oder von der Anzahl der Geschwister abhängen.

Falls du das Gefühl hast, dass du zu wenig bekommst, kannst du versuchen deine Eltern zu überzeugen und mehr "rauszuverhandeln". Hilfreich dabei kann diese Tabelle mit Richtwerten sein.


Ü wie Übersicht

Was waren die letzten zwei Dinge, die du gekauft hast? Was hast du dafür ausgegeben? Erinnere dich auch an kleine Ausgaben wie z.B. ein Getränk oder die Jause.

Je besser dein Überblick ist, desto leichter fällt dir der Umgang mit deinem Geld. Du könntest z.B. ein Haushaltsbuch führen und alle deine Ein- und Ausgaben aufschreiben:

  • Was sind deine Einnahmen?
  • Was sind deine fixen monatlichen Ausgaben (z.B. Miete, Energie, Fitnesscenter, Monatskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel, Versicherungen)?
  • Was sind deine wechselnden Ausgaben (z.B. Freizeit, Urlaub, Geschenke)?
  • Wie viel Geld gibst du für was aus?
  • Auf was kannst du verzichten?
  • Wo kannst du noch sparen?

Manche Apps helfen den Überblick in der Tasche dabei zu haben. (zum Beispiel: m€ins der Österreichischen Nationalbank)


V wie Verträge

Bevor du einen Vertrag unterschreibst oder im Internet auf OK drückst und deine Daten eingibst, solltest du dir alles genau durchlesen und die Folgen daraus verstehen. Schließlich musst auch du bezahlen und die Folgen aus einem Vertrag tragen.

Und Vorsicht bei Gratisangeboten: Oft stecken Fallen dahinter und es flattern dann die Rechnungen ins Haus. Wenn dir so was passiert, dann bewahre Ruhe und hol dir (rechtliche) Unterstützung. Zum Beispiel bei uns in der wienXtra-jugendinfo oder bei der Internet Ombudsstelle


W wie Werbung

Werbung beeinflusst unsere Kaufentscheidungen. Wahrscheinlich bist du schon geübt beim Erkennen von Werbung(slügen) im TV oder in Zeitschriften.

Aber erkennst du auch die Werbung auf Instagram & Co? Überleg dir mal, wie die Influencer_innen, denen du folgst, deine Konsumwünsche und deine Einkäufe beeinflussen.


X wie x-beliebig

Du hast erfolgreich gespart, jetzt steht eine größere Anschaffung an und du musst dich für ein Produkt entscheiden. Unser Spartipp: Greif nicht zu einem x-beliebigen Produkt, sondern mach dich vorher schlau. Auf Plattformen wie geizhals.at oder mit dem Arbeiterkammer Handytarif-Rechner geht das ganz gut. Vergleiche Preise und denke auch an die Folgekosten. Ein billiger Drucker, der z.B. teure Druckerpatronen braucht, ist kein Schnäppchen!


Y wie YOLO

Wie passt YOLO (You only live once/du lebst nur einmal) und Sparen zusammen? Ganz einfach: Sparen muss nicht uncool sein und man kann auch mit wenig Geld jede Menge Spass im Leben haben.


Z wie Zusammenessen

Jeder Wiener Haushalt wirft durchschnittlich jährlich Lebensmittel im Wert von 400€ in den Müll. Wie kannst du dir dieses Geld sparen? Mit Planung und Hausverstand:

  • Kauf nur so viel, wie du auch essen kannst.
  • Verbrauche alle Reste. Werde kreativ und erfinde eigenen Rezepte.
  • Du könnest auch Mahlzeiten einfrieren.
  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf der Packung ist nicht das Ablaufdatum. Die meisten Lebensmittel sind auch nach diesem Datum noch genießbar.
  • Lebensmittel, die richtig gelagert werden, halten länger.

Broschüre "Was kostet die Welt?"

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Letzte Aktualisierung: August 2024

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